Der Loisach Radweg

Das Logo des Loisach-Radwegs, wie es an Wegweisern gezeigt wird

letzte Änderung: 31.3.2023

 

Viele geführte Radtouren des ADFC Bad Tölz-Wolfratshausen verlaufen auf dem Loisach-Radweg oder zumindest auf Abschnitten davon.

 

Der Loisach Radweg stellt als Fernradweg eine überregional wichtige Verbindung für Radfahrer zwischen München und dem Inntal dar und ermöglicht zwischen Eurasburg und Quarzbichl das Bahntrassenradeln.

 

Der Loisach Radweg ist seit langem ein Begriff. Lange Zeit fehlte jedoch eine durchgehende Verbindung um ebenfalls so attraktiv zu sein, wie andere Fluss-Radwanderwege. Die fehlende Lücke zwischen Beuerberg und Penzberg konnte im Herbst 2014 geschlossen werden.

auf der Loisachbrücke bei Oberau

Die Loisach entspringt in Österreich, südlich von Ehrwald, unweit vom Fernpass und der Wolfratshauser Hütte sowie etwa 10 km weit entfernt von der Zugspitze. Sie fließt durch Garmisch-Partenkirchen, den Kochel-See, vorbei an Penzberg, durch Beuerberg und Eurasburg, um nördlich von Wolfratshausen in die Isar zu münden. Ihr gesamter Lauf ist etwa 100 km lang.

 

Der Loisach Radweg folgt weitgehend dem Lauf der Loisach, verläuft jedoch zwischen Wolfratshausen und Penzberg an einigen Stellen auf der bequemen Trasse der ehemaligen Isartalbahn. Zwischen Penzberg und Kochel sind die direkt am Ufer der Loisach führenden Wege nicht für Radfahrer geeignet. Der Loisach-Radweg folgt deshalb zwischen Benediktbeuern und Eschenlohe weitgehend der Route des Bodensee-Königsee-Radwegs.

Fernradwege zwischen München und Innsbruck

Die Geschichte des Loisach-Radweg

Die Idee des Loisach-Radwegs als überregionaler Fernradweg stammt bereits von Robert Schätzl (+2004). Er war Autor diverser Radwander-Bücher und Tourenleiter im ADFC KV Bad Tölz - Wolfratshausen.

Der Loisach-Radweg ist eine ideale Ergänzung zu den Fernradwegen

  • Via Bavarica Tyrolensis / Isarradweg (München - Wolfratshausen - Bad Tölz - Achensee - Inntal),
  • Bodensee-Königsee-Radweg und
  • Via Claudia Augusta (Füssen - Ehrwald - Inntal).

Der Loisach-Radweg schließt somit nicht nur die Lücke im Fernradweg-Netz zwischen München und dem oberen Inntal, sondern ist auch ein weiterer Zubringer für den Bodensee-Königsee-Radweg.

Mai 1998: Die ehemalige Trasse der Isartalbahn in Eurasburg vor dem Ausbau des Loisach-Radwegs. 2022 wurde hier eine neue Stahlbrücke errichtet, wozu die etwa 100 Jahre alte Bogenbrücke abgerießen wurde. © Claudia Redeker

Auf der Trasse der ehemaligen Isartalbahn

Die 1898 in-betrieb genommene Isartalbahn-Strecke von Wolfratshausen nach Bichl wurde am 27. Mai 1972 mit dem Start des MVV (S-Bahn) endgültig stillgelegt. Nach dem Abbau der Gleise wurden die Flächen der ehemaligen Bahntrasse an vielen Stellen bebaut, zu Straßen umgebaut oder landwirtschaftlich genutzt. Das Bild zeigt den Zustand der ehemaligen Bahntrasse zwischen Eurasburg und Beuerberg im Frühjahr 1998 - also 100 Jahre nach der Eröffnung der Bahnstrecke.

Bereits im Jahr 1998 wurde auf der verbliebenen ehemaligen Bahntrasse zwischen Eurasburg und Beuerberg ein Rad- und Fußweg errichtet. Auf anderen Abschitten der ehemaligen Bahntrasse zwischen dem Autobahnzubringer bei Wolfratshausen und Eurasburg befindet sich heute die Straße St2370. Nach zähen Verhandlungen mit den Grundstücks-Eigentümern gelang ein paar Jahre später der Lückenschluss des Radwegs zwischen Wolfratshausen und Eurasburg.

Es fehlte lange Zeit das wichtige Teilstück an der St2370 zwischen Beuerberg und Penzberg-Maxkron. Nur auf sehr kurzen Abschnitten stand die ehemalige Bahntrasse noch zur Verfügung, wie zum Beispiel südlich von Beuerberg, so dass der Bau des Radwegs mit hohen Aufwänden verbunden war.

Für Radfahrer besonders schöne Abschnitte der ehemaligen Bahntrasse sind zwischen Eurasburg und Quarzbichl erhalten geblieben. Der Abschnitt zwischen Beuerberg und Penzberg wurde im Herbst 2014 fertiggestellt.

Der weitere Verlauf

Zwischen Quarzbichl und Mürnsee verläuft die ehemalige Bahntrasse östlich der Loisach, der neu errichtete Radweg jedoch bis kurz vor Maxkron an der St2370. Zwischen Maxkron und Schönmühl verläuft der Loisach Radweg auf einer bestehenden Nebenstraße westlich der Loisach.

Ab Schönmühl verläuft der Loisach Radweg neben der St2063 bis kurz vor Bichl. Alternativ könnte man ab Schönmühl dem Prälatenweg durch die Loisach Filze folgen, was aber wegen der landwirtschaftlichen Nutzung und dem Moorgebiet "Loisach Filze" keinesfalls empfohlen werden kann. Alle Radfahrenden sollten deswegen ab Schönmühl unbedingt dem ausgeschilderten Weg durch Bichl und Benediktbeuern folgen.

Der Loisach Radweg trifft in Benediktbeuern auf den Bodensee-Königssee Radweg, so dass man dessen Ausschilderung bis Eschenlohe folgen kann. Zwischen Benediktbeuern und Kochel könnte man nördlich von Brunnenbach die Loisach überqueren und auf dem Triftweg durch das Moor bis Großweil fahren. Dieser Weg ist nur bei trockenen Wetterbedingungen befahrbar und deswegen nicht zu empfehlen. Auch der Fußweg an der Loisach entlang zwischen Brunnenbach und Kochel sollte von Radfahrenden unbedingt gemieden werden. Die ausgeschilderte Route führt am Bahnhof von Kochel vorbei. In Kochel bieten sich Gelegenheiten für Pausen an. Kurz hinter Kochel überqueren wir die Loisach, wo sie aus dem Kochelsee fließt. Etwa 3 km weiter treffen wir kurz vor Schlehdorf erneut auf die Loisach, bevor sie in den Kochelsee fließt.

Wir folgen der Loisach etwa 1 km bis zur Brücke bei Unterau, wo wir die Wahl haben dem Bodensee-Königssee-Radweg oder der Loisach zu folgen. In Großweil vereinigen sich wieder beide Wege. Weiter auf dem Radweg an der Kocheler Straße bis Schwaiganger. In Schwaiganger haben Pferde "vorfahrt", so dass entsprechende Vorsicht angebracht ist. Wir empfehlen deshalb ab Schwaiganger nicht der ausgeschilderten Route, sondern in Richtung Murnau zu fahren. Von dieser Umfahrung (etwa 3 km mehr) aus ist es nicht weit in das Zentrum von Murnau, welches auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Murnau bietet neben Kultur auch eine größere Auswahl an ADFC Bett&Bike Übernachtungsmöglichkeiten.

Die empfohlene Umfahrung mündet bei Ohlstadt wieder auf die ausgeschilderte Route. Von Eschenlohe bis Burgrain folgt man dem ausgeschilderten Radweg. Etwa 1 km nach Oberau hat man die Wahl durch eine Furt (siehe Bild) oder über eine schmale Brücke zu fahren. In Farchant bieten sich Gelegenheiten für eine Rastpause oder für eine Übernachtung an.

In Burgrain hält man sich nach der Loisachbrücke rechts um zwischen der Loisach und der Bahnlinie bis Garmisch-Partenkirchen zu fahren, dabei führt der Radweg zwischen hohen Zäunen durch ein Gewerbegebiet. Nach der Überquerung der Partnach treffen wir wieder auf die Loisach, Wir fahren parallel zum Fluß auf der Alleestraße. Beachten Sie die schönen Häuser auf der anderen Flußseite. Wir queren die Loisach an der Maximilianstraße. Vorbei an der U.S. Kaserne kommen wir nach etwa 1 km wieder an die Loisach. Nun endet der innerörtliche Weg und wir müssen Loisach und B23 queren, um auf der anderen Straßenseite wieder auf einen Radweg zu kommen. Diesen Weg können wir bis Schmölz folgen. Hier den Rechtsabzweig nicht verpassen. Bald landen wir wieder an der Grießener Straße (B23), die wir wieder queren. Nun läuft der Radweg immer parallel zur Straße. Etwas später überqueren wir die grüne Grenze nach Österreich. Etwa 2 km vor Ehrwald kommen wir am Wasserfall des Häselgehrbach vorbei. Nach der Bahnbrücke bei Ehrwald fahren wir weiter an der Loisach entlang. Am Ende des Golfplatz treffen wir auf die Transalp Route "Via Claudia Augusta" wo wir uns entscheiden müssen um entweder gerade aus bis Biberwier und zu den Loisach Quellen, oder nach rechts abzubiegen um durch Leermoos zur Wolfratshauser Hütte zu fahren.

Der Jakobsweg

Eine besondere Ehre wurde dem bestehenden Rad- und Fußweg zwischen Wolfratshausen und Beuerberg im Jahr 2010 zu erkannt, indem er als Jokobsweg ausgeschildert wurde. Damit wurde seine überregionale Bedeutung noch einmal hervor gehoben. Auf dem weiteren Verlauf des Loisach-Radwegs trifft man immer wieder auf Hinweisschilder und Informationstafeln des Jakobsweg.

Der Jakobsweg "Isar-Loisach-Leutascher Ache-Inn" verläuft zwischen Wolfratshausen und Kochel auf vielen Abschnitten auf den gleichen Wegen wie der Loisach-Radweg.

Mehr Infos: Jakobsweg Isar-Loisach-Leutascher Ache-Inn

Bildergalerie

Bilder des Loisach-Radwegs von Wolfratshausen bis zur Quelle und von der Wolfratshauser Hütte.

 

Hinweis: verschiebe die Bilder mit der Maus nach rechts oder links oder mit den Pfeiltasten um alle Bilder zu sehen

die vom ADFC empfehlene Route bis zur Wolfratshauser Hütte © OpenStreetMaps

Radtour zur Wolfratshauser Hütte

Hier findest Du den Vorschlag für eine erlebnisreiche Radtour, die auch regelmäßig als geführte Radtour des ADFC Bad Tölz - Wolfratshausen angeboten wird. Es ist eine 112 km lange Radtour, die weitgehend den Lauf der Loisach folgt. Sie startet am S-Bahnhof in Wolfratshausen und führt zur Wolfratshauser Hütte sowie zu den Loisach-Quellen bei Biberwier.

Die Tour kann mit einem Tourenrad gefahren werden. Zwischen Großweil und Ohlstadt sollte nicht die Abkürzung auf der ausgeschilderten Route durch den Reiterhof Schwaiganger gefahren werden. Radfahrer sind hier unerwünscht (es wurde schon von Handgreiflichketen gegenüber Radfahrern berichtet). Von der empfohlenen Umfahrung ist es nicht mehr weit nach Murnau, was auf jeden Fall einen Besuch wert ist (siehe oben "Der weitere Verlauf").

Sportliche Radler radeln von Lermoos (1000 m) aus zur Wolfratshauserhütte am Grubigstein (1763 m) hinauf um die Aussicht auf die Zugspitze zu genießen und dort zu übernachten. Es ist eine Reservierung notwendig.

Bei Lermoos triff der Loisach-Radweg auf die viel befahrene Transalp-Route "Via Claudia Augusta". Bei Biberwier, also in Nähe der Loisach-Quellen beginnt der Anstieg zum Fernpass (1250 m).

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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